100.000 Meilen über Glas, Scherben, Stock und Stein
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Wenn es eine Religion
namens Annaismus gäbe und ich euch erklären müsste, wie die Menschen auf die
Erde gekommen sind, würde ich folgendes erzählen: Am Anfang gab es nichts
anderes als den Mond und die Sonne. Und der Mond wollte tagsüber herauskommen,
aber da gab es etwas, das sehr viel heller war als er und all die Stunden am
Tag ausfüllte. Der Mond wurde hungrig und immer dünner, bis er nur noch eine
Sichel war, oben und unten spitz wie ein Messer. Aus Versehen, denn so
passieren die meisten Dinge, piekste er ein Loch in die Nacht und eine Million
Sterne purzelten heraus wie eine Fontäne aus Tränen. Entsetzt versuchte der
Mond, sie alle zu verschlucken. Und manchmal gelang es ihm, denn er wurde
dicker und runder. Aber meistens hatte er keine Chance, weil es einfach viel zu
viele waren. Die Sterne wurden immer mehr, bis sie den Himmel so hell gemacht
hatten, dass die Sonne eifersüchtig wurde. Sie lud die Sterne auf ihre Seite
der Welt ein, wo es immer hell war, verschwieg ihnen aber, dass sie tagsüber
nicht zu sehen sein würden. Die dummen sprangen daher vom Himmel zur Erde, wo
sie unter dem Gewicht ihrer eigenen Dummheit erstarrten. Der Mond tat sein
Bestes. Er meißelte aus jedem dieser Blöcke aus Kummer einen Mann oder eine
Frau. Die übrige Zeit passte er auf, dass seine anderen Sterne nicht auch noch
runterfielen. Und ansonsten hielt er sich an dem kümmerlichen Rest fest, der
ihm geblieben war. - Beim Leben meiner Schwester
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